Plötzlich aufzuwachen und nicht mehr sprechen zu können ist die schreckliche Erfahrung, die ein Aphasiker durchmacht.
Sie kommen ins Krankenzimmer und möchten mit Ihrem Angehörigen bzw. dem neuen Patienten reden. Aber Sie erhalten keine verständliche Antwort. Ihr Angehöriger/Patient schaut Sie an, versucht Worte zu formen, deutet mit den Händen und bringt unverständliche Laute hervor. Was ist passiert?
Ihr Angehöriger / Patient hat eine Aphasie.
Welche sprachlichen Bereiche sind von der Aphasie betroffen?
Betroffene Funktionsbereiche
Sprachproduktion und Sprachverständnis sind gestört, aber auch damit verbundene Bereiche wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Gestik und Mimik können unterschiedlich stark betroffen sein.
Sprachproduktion
Viele Aphasiker haben Mühe sich spontan zu äußern, wenn sie angesprochen werden und antworten wollen.
Sprachverständnis
Aphasiker haben häufig Schwierigkeiten gesprochene und geschriebene Sprache zu verstehen. Viele Aphasiker können einem Gespräch nicht gut folgen oder verstehen bestimmte Äußerungen falsch, besonders dann, wenn sehr schnell gesprochen wird oder wenn mehrere Personen am Gespräch beteiligt sind.
Lesen
Zahlreiche Aphasiker verlieren ihre Lesefähigkeit ganz andere teilweise. Aber selbst bei schweren Lesestörungen können manchmal gut bekannte Wörter gelesen werden.
Zusätzlich zur Aphasie auftretende Symptome
Wenn nicht nur das Sprachzentrum geschädigt ist können unter anderem folgende Begleiterscheinungen und Störungen auftreten:
Lähmungen
einer Körperseite (Hemiplegie), meist rechts, häufig vom Ausfall des rechten Gesichtsfeldes begleitet.
Sehbehinderungen
Konzentrationsstörungen und Merkfähigkeit
Oft treten plötzliche Konzentrationseinbrüche auf. Es fällt den Betroffenen schwer, sich über längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Auch die Merkfähigkeit kann beeinträchtigt sein. Aphasiker ermüden leichter.
Gefühlsschwankungen und Reizbarkeit
Gefühle können oft schlechter kontrolliert werden. Gefühlsausbrüche wie Arger oder Trauer werden spontaner geäußert.